MENZINGEN UND NEUHEIM
 
Die Dörfer Menzingen und Neuheim, woher das Geschlecht Doswald kommt, liegen im Kanton Zug.
 

Menzingen und Neuheim haben kaum eine Frühgeschichte. Funde im Hofe Blachen bei Neuheim weisen auf Erinnerungen an die römische Zeit hin. Dort wurden Schriftstücke gefunden, die auf die verschollenen Flurnamen Steinmur und Strass bei Bumbach hinweisen. Die Strassenbezeichnung Altwiken bei Hinterburg ist ebenfalls ein Fundstück, das möglicherweise auf römische Zeiten deutet. Sonst sind aber keine Gegenstände gefunden oder Beobachtungen im Gelände gemacht worden, die auf frühes Leben der beiden zugerischen Berggemeinden hinweist.

 

Auf dem Moränenhügel zwischen Lorze, Sihl und dem von der Höhronen nach Westen laufenden Höhenzug hat es sich früh um einige klösterliche Grundhöfe ein Gemeinwesen gebildet, die Gemeinde am Berg (Menzingen und Neuheim). Ihre erste Erwähnung findet sich in einem Brevier um 1220. Die erste datierte Urkunde erscheint aber erst am 16./17. Dezember 1282.  Die wichtigsten Grundherren waren Einsiedeln, St. Blasien (Schwarzwald) und Kappel. Die hohe Gerichtsbarkeit hatten der Reihe nach die Lenzburger, die Kiburger und die Habsburger inne. Infolge der politischen Entwicklung ging sie dann an Stadt und Amt Zug über.

 

Menzingen bildete schon unter Habsburg ein Glied des Äeusseren Amts, wenn sich auch die Selbständigkeit erst allmählich entwickelte. Ein Versuch sich 1464 von Einsiedeln und damit von den geistlichen Grundherren zu lösen, scheiterte hauptsächlich am Widerstand der Schwyzer, der klösterlichen Vogteiherren und wurde erst 1679 mit Erfolg wiederholt. Politischer Mittelpunkt der Gemeinden war ursprünglich der Einsiedlerhof Neuheim, mit alter eigener Pfarrkirche. Menzingen wurde erst 1479 zur Pfarrei ernannt. Seit dem 16. Jahrhundert nimmt Menzingen mit Ägeri und Baar an der Leitung des Äeusseren Amtes teil und erlangte volle Gleichberechtigung. Der Sonderbund vollzog die politische Trennung des nördlichen Teiles, der Gemeinde Neuheim. Neuheim wird erstmals zwischen 1080 und 1092 erwähnt und hatte sich an der Seite der Grundhöfe von Einsiedeln und St. Blasien früh eine grundherrliche Eigenkirche gebaut. Neuheim und Menzingen teilten die politische Schicksale bis 1848 in der grossen Gemeinde am Berg und zeitweise mit der Ammännerfamilien Weber an der Silbrugg und Trinkler in der Blachen. Ein selbständiges Gemeindewesen von Neuheim kam erst mit der Verfassung von 1848 nach dem Sonderbundskrieg zustande.


 
Wappen
Wappen Menzingen:  In Weiss auf Dreiberg drei grüne Tannen

 
Wappen Neuheim:  In Gelb auf grünem Hügel ein grüner Lindenbaum


Neuheim konnte erst nach einer Abtrennung von Menzingen ein eigenes Wappen kreieren. Einige Varianten kreisten herum, bis die Einwohnergemeindeversammlung (knapp hundert Jahre nach der Trennung) am 19. April 1942 und die Bürgergemeindeversammlung am 14. Juni desselben Jahres das heutige Wappen genehmigten.



 
DOSWALD
 

Das Geschlecht Doswald stammt einerseits von Menzingen andererseits aber auch von Neuheim. Verschiedene Familien besitzen auch andere Heimatorte. Je nach Kanton sind in der Schweiz verschieden viele Heimatorte zulässig. Der Vorteil der "Ur-Heimatorte" ist zweifelsohne bei der Forschung zu suchen. Alle Daten werden einmalig und zentral erfasst. Der Aufwand der Forschung wird reduziert.

 

Doswald erscheint als Geschlecht erstmals in Oberägeri, wo Hensli Toswald am 6. August 1401 als Einsiedler Gotteshausmann gelebt hatte. Heini zinst laut einer Urkunde von 1417 und 1427 ab dem Hof Zwüschenbäch. in Menzingen erscheinen die Doswalds erstmals 1427 in Finstersee. Die Zivilstandsbücher erwähnen das ehrenwerte Geschlecht kurz nach 1600 das erste Mal. Das Jahrzeitbuch von Baar erwähnt mehrere Glieder daselbst. Bei der Trennung 1848 fielen 45 Doswalds auf Neuheim und 53 verblieben in Menzingen (von den damals 3089 Bürgern wurden 2364 Menzingen und 725 Neuheim zugeteilt).

 

Ein Jakob Doswald fiel in der Schlacht bei Bicocca 1522. Allgemein verloren einige Doswalds bei Kämpfen um ihre Pflicht das Leben in fremden Gebieten.

 

Neue Wege der Forschung zeigen, dass noch weiter in die Vergangenheit geforscht werden kann. So wurde das seit einiger Zeit vermisste Pfarrbuch von Neuheim datiert von 1617 wieder gefunden. Die ersten Pfarrbücher von Menzingen sind nach kurzem Auftauchen erneut aus unerklärlichen Gründen verschollen. Aus den Büchern ist einiges über die 'alten' Doswalds zu erfahren. Da die Forschung aber enorm viel Zeit braucht, muss ich sie, liebe Leserin, liebe Leser bis auf einen anderen Zeitpunkt vertrösten. Die Daten in den Stammbäumen sind gestützt auf die Eintragungen der Gemeinden und wurden nicht weiter mit den Kirchenbüchern oder anderen Quellen verglichen. Überall können Fehler entstehen und deshalb würden weitere Forschungen im Sinne einer Kontrolle diese Unsicherheiten wenigstens ein bisschen beseitigen. Ich hoffe aber mit diesem Buch einen groben Überblick des Geschlechtes Doswald geben zu können. Vielleicht gibt es einige interessierte Leute, welche auf verlässliche Quellen bei der eigenen Forschung gestossen sind und die Information gerne zur Verfügung stellen. Natürlich gehe ich auf jeden Hinweis ein und versuche jeden Typ mit Quellenangabe in weiteren Auflagen zu berücksichtigen.


 
Wappen
Wappen Doswald:  In Weiss auf Dreiberg drei grüne Tannen
(entspricht genau dem von Menzingen)

 
 
In der Sammlung der Nostell Church bei Leeds in England befindet sich eine Bildscheibe mit dem folgenden Spruch auf das Doswald Wappen:
 
 

"Im Schild führ ich ein stäcken Tann

vom Dossewa(ld) nim ich von dann

Vil stächen, die Böck zu strafen hart,

auch wölfen zhalten widerpart."

 

 

 


Den obigen Text und die Information zu den Stammbäumen habe ich,
mit freundlicher Bewilligung des Verfassers Reto Doswald,  aus seiner
Familienchronik von 1996 entnommen.

Weitere geschichtliche Ausführungen sind auf den Seiten
von Neuheim und Menzingen zu finden.